Fruchtfliegen im Winter
Seit wann tauchen Fruchtfliegen im Winter auf? Ist der Sommer nicht eigentlich deren Saison?
Hier meine Ideen zu einer Erklärung, warum im Winter plötzlich wieder Fruchtfliegen die Küchen heimsuchen:
- Heizungsluft ist wie Sommer. Die Raumtemperaturen werden über die Heizung angeglichen, zumal 2014 der November schon so kalt war, dass die Meisten früh mit dem Heizen begannen. So erwartet die Fruchtfliegen im Haus ein kuscheliges Milieu. Aber woher kommen die Fruchtfliegen zuallererst?
- Warme zimmer lassen Eier schlüpfen. Das ist zumindest eine Vermutung von mir: die Eier der Fruchtfliegen aus dem Sommer schlüpfen bei günstigen Bedingungen. Statt im nächsten Frühsommer kann das auch schon im Winter passieren, wenn wir viel heizen.
- Befallene Winterfrüchte: Im Winter kaufen wir vermehrt Zitrusfrüchte. Vor allem Mandarinen und Orangen. Vielleicht stecken in deren Schale schon Fruchtfliegeneier drin: große Logistikunternehmen für Obst werden um einen Dauerbefall kaum herum kommen, und so holt man sich fremde Fruchtfliegenbrut in die Küche.
Mittel gegen den Befall im Winter
Die üblichen Tipps funktionieren natürlich auch im Winter: Fruchtfliegen können nicht schwimmen, und darum baut man ihnen Fallen zum Ertrinken.
Besonders wirksam Fruchtfliegenfallen sind Flüssigfallen mit Lockstoffen. Diese Flüssigfallen arbeiten über einen hormonellen Lockstoff.
Im Gegensatz zu selbstgebauten Essigfallen konkurrieren Lockstoffe nicht mit dem Geruch der für Fruchfliegen schmackhaften Nahrung. Ich halte sie darum für wirksamer.
Damit die Wirkung des Lockstoffes überwiegt, sollte man dennoch am Besten reifes Obst aus dem befallenen Raum entfernen.
Fruchtfliegenpopulationen überleben, weil das ungegessene Obst deren Brutstätte ist. Darum lieber weniger Früchte kaufen und frühzeitig verzehren!
Warum verschwinden Fruchtfliegen im Herbst?
Fruchtfliegen sieht man meist im Sommer: dann, wenn fliegendes Ungeziefer durch gärenden Abfall gut gedeiht. Obst wird schnell reif und faul. Da fühlen sich Fruchtfliegen wohl.
Im Herbst werden es dann weniger, und meist verschwinden Fruchtfliegen bis September völlig. Ein Blick auf den Saisonkalender zeigt: im Herbst ernten wir heimisch vor allem Kernobst, Äpfel und Birnen. Zusammen mit der niedrigen Temperatur haben Fruchtfliegen da nicht viel zu tun. Nach der Ernte des heimischen Obstes verlieren die Bäume ihre Blätter und die Welt draußen wird insgesamt weniger anziehend für Fruchtfliegen.
Winterfrüchte bringen uns Fruchtfliegen
Im Winter ist es draußen zwar kalt und die Abfälle gären weniger schnell. Dafür ist der Winter die Zeit der importierten Früchte. Der Winter ist Hochsaison für Orangen, Mandarinen, und andere süße Zitrusfrüchte. Da finden Fruchtfliegen wieder neue Nahrung, zumal Zitrusfrüchte schlicht intensiver duften.
Ich weiß nicht, unter welchen Bedingungen Fruchtfliegeneier schlüpfen, und ob die normalerweise überhaupt in unseren Küchen überwintern und auf den nächsten Sommer warten. So lange ich nicht mehr weiß, halte ich es für plausibler, dass wir uns mit dem Kauf von Zitrusfrüchten fremde Fruchtfliegen ins Haus holen.